Sozialforschungsinstitut
Mein neunwöchiges Berufspraktikum habe ich in einem öffentlichen Sozialforschungsinstitut absolviert. Durch mein Interesse an den Veranstaltungen zu den Methoden der empirischen Sozialforschung, Datenerhebung- und Auswertung sowie generellem Interesse an der Durchführung von Studien, wollte ich mein Berufspraktikum im Bereich der Markt- oder Sozialforschung absolvieren. Dabei wollte ich im Verlauf des Praktikums besonders meine methodischen Kenntnisse verbessern. Da ich im Vorfeld keine genauen Präferenzen hatte, war es mir zunächst relativ gleich ob es schließlich in die Marktforschung oder in die Sozialforschung gehen soll. Letztlich entschied ich mich auch aufgrund der einfacheren Erreichbarkeit für ein öffentliches, überwiegend qualitativ arbeitendes Sozialforschungsinstitut in meiner Region.
In meiner Zeit war ich überwiegend damit beschäftigt, für die jeweiligen Projekte nützliche Literatur zu recherchieren und diese mit Literaturverwaltungsprogrammen zu verwalten. Hierfür waren die aus dem Studium bekannten Datenbanken von großem Vorteil. Dazu zählte auch die Suche nach großen und mittelständischen Unternehmen, die für bestimmte Studien infrage kommen würden, zu meinen Aufgaben. Genauso sollte ich Veranstaltungen und Vorträge zu den relevanten Themen recherchieren. Da das Institut stark von Drittmitteln abhängig ist, war es jedoch auch meine Aufgabe, zusammen mit dem Projektteam Antragsformulare auszufüllen und in diesem Zusammenhang Kalkulationen durchzuführen und Projektpläne zu entwickeln. Dafür waren erweiterte Kenntnisse im Bereich MS-Office vorausgesetzt. Dazu mussten teilweise Texte ins Englische übersetzt werden. Durch den großen Anteil an englischsprachiger Literatur während des Studiums war das allerdings wenig problematisch. Schließlich war ich auch noch mit der Digitalisierung und Korrektur von Archivmaterial beschäftigt, was mithilfe einer Texterkennungssoftware durchgeführt wurde.
Ein öffentliches Sozialforschungsinstitut ist ein klassisches Feld für Soziologen und Soziologinnen, da besonders die im Studium erlangten methodischen Kenntnisse gefragt sind. Auch wenn im Institut vorwiegend qualitativ gearbeitet wird, habe ich von den anderen Wissenschaftlern erfahren, dass auch quantitative Methoden wichtig sind. Gleichzeitig gibt es aber auch inhaltliche Überschneidungen, was allerdings vom jeweiligen Forschungsthema abhängig ist.
Insgesamt konnte ich durch das Praktikum einiges über die Abläufe in einem Forschungsinstitut lernen und dabei auch Erfahrungen beim Arbeiten in einem Projektteam sammeln. Auch wenn letztlich einige methodische Kenntnisse nicht gefragt waren und somit nicht ausgeweitet werden konnten (z.B. Umgang mit Statistiksoftware wie SPSS), habe ich auf der anderen Seite andere interessante Anwendungen und Programme kennengelernt. Alles in allem, bleibt nach dem Praktikum die Forschung ein interessantes Berufsfeld, in das ich nach meinem Abschluss gerne einsteigen würde, wobei ich zunächst noch meine Kenntnisse im Bereich Methoden und Projektarbeit in einem Master-Studiengang erweitern möchte.